An nìn gwanûr

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Lunawey
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An nìn gwanûr

Beitrag von Lunawey » Do 19. Jun 2008, 10:48

Nìn gwanûr,
Mit großer Sorge habe ich den Brief gelesen, den du mir vor 2 Tagen gegeben hast. Ihre Worten waren voll Trauer und Verzweiflung. Ich weiss nicht genau, was vorgefallen ist, doch scheint es sie sehr zu bedrücken.
Der Schatten greift um sich dieser Tage, und auch ihr Herz ist betrübt. Welche Fehler, die sie sich anlastet, sie schlussendlich gemacht hat, kannst nur du beantworten. Du wirst sie besser kennen als jeder Andere. Lass dir das Herz nicht schwer werden, vielleicht braucht sie nur eine Zeit der Ruhe, um zu sich selbst zurück zu finden. Ich werde für sie beten, Stunde um Stunde, dass ihre Seele mit sich bald im Reinen ist, und du deine Liebe wieder in die Arme schliessen kannst.
Wo sie sich aufhält, vermag ich dir nicht zu sagen; unklare Worte stehen auf diesem Zeugniss der Verzweiflung. Doch wenn es gewusst wird von Jemanden, solltest du nur danach fragen, wenn auch du glaubst, dass du bereit für diese Prüfung bist. Ich vertraue dir, sogar mein Leben, aber bei diesem Kampf werde ich dir nur bedingt helfen können. Mut zu sprechen, Hoffnung geben, diese Hand kann ich dir reichen, doch gehen musst du den Weg mit ihr.
Die Hoffnung ist das, was zuletzt stirbt. Bewahre sie dir gut. Das Licht soll dir scheinen, auch in dunklen Tagen. Ich spüre die Unruhe in Bree jeden Tag stärker. Mittelerde wandelt sich. Ob zum Guten oder Schlechten weiss ich nicht; ich kann nur sagen, dass wir mit Schild und Schwert uns dem entgegenstellen sollten.

Muindor, anor adlanna
Garo I gam nîn
San mi dúath i anglenna
Cuino i estel mîn

Bruder, die Sonne sinkt
Halte meine Hand
Es ist im Dunkeln was sich nähert
Sei unsere Hoffnung lebendig

Achte auf dich. Meine Gedanken sind immer bei dir.

Lunawey
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Anrangar
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Anrangar » Do 19. Jun 2008, 12:29

Einsam und alleine sitzt Anrangar in seinem Haus, einzig der Stuhl wurde zu Recht gerückt. In der Stille die herrscht im Haus und auch in Ihm, läßt er kurzer Hand seinen Blick schweifen. Eine einzige Kerze steht auf dem Tisch, einsam in der Dunkelheit und spendet ihm etwas Licht. Alles steht und hängt quer im Haus, Regale liegen umgekippt auf dem Boden. Seit dem Einbruch in seinem Haus, herrschte das Chaos sowohl im Haus, als auch in ihm. Das Feuer im Kamin, das sonst immer stehts Wärme spendet, es brennt nicht mehr, enger zieht Anrangar seinen Umhang um sich, die Kälte huscht leicht durchs Haus. Kälte und Gleichgütligkeit machen sich auch in ihm Breit, langsam senkt er seinen Kopf zum Tisch, entfalltet den Brief und nur mühsam beginnt er die Zeilen zu lesen und zu begreifen. So sind die wenigen klaren Gedanken, doch nur bei einer jenen die für ihn sein Leben bedeutet. Mühsam fährt er mit der hand über den Tisch, wirft die geöffneten und umgekippten Bücher vom Tisch, um sich etwas Freiheit zu verschaffen. Ein Stück Pergament zieht er vor sich und beginnt langsam eine Antwort zu schreiben.
Nin gwathel,

deine Zeilen schenken mir etwas Wärme in der Kälte, die bei mir und in mir herrscht. Hoffnung welch schönes Wort, wie heißt es noch bei den Elben, estel. Hoffnung ist das einzige was mir geblieben ist. Schaue ich mich in meinem Haus um, so sehe ich hier nichts weiter außer Zerstörung und Kälte. Es scheint als wäre es ein Spiegelbild von mir und doch fehlt mir die Kraft es zu ändern. Verzweifelung, Trauer und Wut über mich selbst hausen in mir. Ein Frage quält mich seit her. Habe ich sie wirklich dazu getrieben ? War ich es der sie hat flüchten lassen ? Habe ich letztendlich versagt ? Wieder dreht sich in meinen Worten alles nur um mich, wie ich selbst gerade lesen. Doch birgt es auch für mich ein Funken Glück in dem dunklen Brief, den sie zurückließ. Ein Funken der in der tiefen Dunkelheit besonders hell leuchtet, da es sonst nichts gibt was leuchtet. Ruhe für die, die ich liebe und immer lieben werde. Alleinige Zeit in Ruhe und Frieden für Mave gemeinsam mit unserer Tochter. So sind die beiden, die mir mein Leben sind, gemeinsam und haben endlich Zeit, weit weg von Sorgen, nur für sich alleine. Meine Tochter wird ihr Glück und Wärme spenden, etwas was auch mir ein Funken Glück spendet. Hoffnung. Wieder drängt sich mein Ich in mir, so fehlen sie mir doch, mein Lebensfunke, er verlischt von Tag zu Tag. Fast wie die einsame Kerze die vor mir steht, die langsam niederbrennt und irgendwann verlischt. Es wird nie eine andere geben.
Deine Hand nehmen zu können, ihre Wärme zu spüren, es tut gut in diesen Tagen. Ob ich bereit bin für diese Prüfung ich weiß es nicht.

Anrangar
Anrangar falltet den Brief zusammen, er drückt die Kerze mit Daumen und Zeigefinger aus. Komplette Dunkelheit durchflutet das Haus. Nur ein leichter Heller Schimmer strahlt ins Haus von dem Licht der Sterne. Langsam erhebt er sich, auch wenn es eigentlich keinen Sinn macht in der Verwüstung in seinem Haus, schiebt er ordentlich den Stuhl an den schief stehenden Tisch. Er verläßt das Haus, die Tür, er schließt sie nicht, nichts gibt es was man ihm noch nehmen könnte, so ist alles was es Wert war zu behüten und zu beschützen ihm verloren gegangen.
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Lunawey
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Lunawey » Do 19. Jun 2008, 13:05

Nìn gwanûr,
mich betrübt es sehr, dass das Licht nur schwach dein Herz erreichen konnte. Ihre Entscheidung hat sie nicht leichtfertig gefällt. Alles hat seinen Grund, auch ihre Abreise mit eurer Tochter zusammen. Doch suche die Schuld nicht bei dir; du hast alles in deiner Macht stehende getan, um ihr beizustehen. Menschen... haben oft den Drang, den Fehl zu erst bei sich zu suchen. So wie sie es in ihrem Brief tat und du in dem Deinen.
Bleibe stark, mein Bruder, im Moment mag alles schrecklich klamm und neblig wirken. Doch scheint die Sonne für jeden von uns, auch wenn der Regen mit Sturmgewalt über uns hinwegzieht.
Das Licht in dir, von welchem du denkst, es erlischt von Tag zu Tag mehr ist beständig. Zuviel gibt es, für das es sich zu leben lohnt. Nur weil sie nicht bei dir sind, heisst nicht, dass sie es auch nicht in deinem Herzen sind. Ich weiss, jeden Tag an dem ihr fern voneinander seit, vergeht auch sie in Sehnsucht nach dir und deiner Nähe. Und auch deine Tochter kann nicht ewig ohne ihren Vater verweilen. Ihr Menschen sagt immer, Blut sei dicker als Wasser. Und diese Worte bergen viel Wahrheit in sich.
Der Weg, den du gehst, ist niemals allein. Sie werden dich jeden Tag begleiten, ob in Wort, Tat oder Gedanke. Ihr Licht scheint heller den je, du darfst nur nicht die Augen davor verschliessen. Sehe klar, es ist Nichts vorbei, was nicht von dieser Welt gegangen ist. Und selbst dann ruht es verborgen und leise in uns, wärmt und spendet uns Hoffnung.
Anrangar, ich sehe so viel in dir, wirf es nicht der Trauer willen weg. Sie werden bald wieder mit dir zusammen deine Pfade begehen. Irgendwann wird sie dir sagen können, was sie wirklich zu ihrem Entschluss brachte.
Gehe tief in dich, und du wirst erkennen. Mein Trost soll dir beistehen und dich halten.

Lunawey

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Anrangar
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Anrangar » Do 19. Jun 2008, 14:09

Es ist Abend und Anrangar hält einen Brief in der Hand. Langsam schreitet er leise und behutsam durch die Felder im Auenland. Vor einem Wasserfall läßt er sich nieder in ein Meer von gelben Blumen. Es war nicht lange her, dass sie gemeinsam hier saßen, zusammen, ein Augenblick von Ruhe, Geborgenheit und Frieden. Doch drängten sich selbst dort jene immer wieder in den Weg der Ruhe. Jene die stehts nur darauf bedacht waren, die Ruhe zu brechen, zu zerstören. Er hatte es akzeptiert, doch gut heißen konnte er es nicht. Langsam strich er mit einer Fingerspitze den Umriss einer der gelben Blüten nach und schließt dabei die Augen. Leise flüstert er in sich hinein.

hîr en eryn lasta nin, an thang mab nim cuil an din ...
(herr des waldes erhöre mich, bei not nehme mein leben für ihres...)

Langsam entfalltet er den Brief und beginnt ihn zu Lesen. In Gedanken beginnt er eine Antwort zu verfassen.
Nin gwathel,

ich weiß nicht ob du Recht hast, ich glaube immer mehr, das ich der Grund bin. Habe ich ihr doch stehts vorgeworfen sich nicht genügend um ihre Tochter zu kümmern. Doch nur aus Sorge, so wollte ich meine Tochter doch nur fernhalten von den Orten, wo Bier, Gewalt und dunkle Gestalten ihre Heimat haben. Sie davor beschützen, so wird sie es doch vermutlich noch früh genug dies mitbekommen. Ich weiß nicht ob es richtig ist. Ich frage dich, ist es falsch gewesen, sie von Bree und Breelande fernzuhalten ? Sie in einer ruhigen und friedlichen Umgebung aufwachsen zu lassen, bis sie es selbst entscheiden kann, wohin Sie ihr Weg führt ?
Vor allem bis sie stark genug ist, im Notfall sich selbst zu verteidigen.

War mein Weg, es Mave zu erklären nur falsch ? oder war das Ziel von Anfang an schon falsch gesetzt ? Ich zweifel mittlerweile an mir selbst. So wie mir jene eine mit Namen Iskariel, die als einzige Ihren Aufenthaltsort weiß, berichtete, geht es beiden gut. Ich vertraue ihren Worten. Es beruhigt mich ein wenig. Darf ich hoffen, dass mein Ziel doch richtig war und Mave das Ziel nun selbst verfolgt ? Ihr Weggang so zu erklären ist ? Vielleicht ein kleiner Grund der sie dazu veranlaßte ? So fühle ich doch, dass ich selbst einen großen Teil der Tat doch in mir trage.

Anrangar
Anrangar faltet den Brief und steckt ihn vorerst ein. Er blickt zum Wasserfall, in dem er ihr einst ein wichtiges und mächtiges Geschenk machte, etwas was er in jungen Jahren im Düsterwald selbst geschenkt bekommen hatte. Langsam geht die Sonne im blutroten Meer des Himmels unter und der Schatten legt sich wie eine dunkle Decke über das Auenland. Ein weiteres Stück Papier zieht er hervor, in der Dunkelheit beginnt er zu malen, auch wenn seine Augen nicht viel erkennen können, so zeichnet er mehr mit seinem Herzen.
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Lunawey
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Lunawey » Do 19. Jun 2008, 16:51

Nìn gwanûr,

ist es nicht des Vaters Recht, seine Kinder zu schützen und sie vor Schaden zu bewahren? Auch hart gesprochene Worte sind nicht ohne Sinn. Nur wird die Schuld, die sie sich gibt nicht weniger durch das, was gesagt wurde.
Du hattest Recht, aî... Ein Kind sollte mit Übel und Schlechtigkeit nur wenig in Berührung kommen. Die Unschuld, die sie umgibt, ist ein selten Gut; es zu bewahren ist eine Kunst, die nur Wenige beherrschen.
Doch reifen wir nicht an den Erfahrungen, die wir machen? Wachsen wir nicht an den Herausforderungen, die wir uns stellen?
Vor Allem kann man seine Kinder niemals beschützen. Doch sollten wir sie nich einsperren und wegschliessen vor dem, was sie eigentlich sehen sollen. Kinder sind wie zarte Blumen, ohne Wasser, Sonne und Luft verenden sie, anstatt zu einer großen, stattlichen und schönen Rose heranzuwachsen.
Es ist schwierig, ich weiss. Deine Entscheidungen sind die Deinen. Es ist Nichts falsch oder richtig, solange man nach dem Herz handelt. Nachsicht ist nur das, in dem du dich üben solltest. Du hast versucht, eure Tochter zu schützen; Mave hingegegen wollte ihr sicherlich nur das vor Augen halten, was sie mit den Jahren selbst zu Gesicht bekommt. Sie ist ihre Mutter, das darfst du nicht vergessen. Würde sie ihr Herzblut nicht ebenso schützen wollen wie du es tatest?
Gräme dich nicht, nìn gwanûr. Die Worte, die du mir schriebst, solltest du auch deiner Liebsten zu teil werden lassen. Teile ihr mit, was dich bewegt, was dir Schmerz bereitet und was du ihr trotz harschem Ton eigentlich vermitteln wolltest. Der Weg ist das Ziel, nìn gwanûr, doch solltest du deinen niemals fortwerfen, weil du in dir einen Fehl siehst. Sie wird dir sicherlich zuhören, den gabt ihr euch nicht den Schwur der Liebe? Schreibe ihr, wie auch wir uns die Worte zutragen.
Ich hoffe, es möge dir gelingen

Lunawey
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Anrangar » Di 24. Jun 2008, 12:27

Anrangar saß am kleinen Wasserfall beim alten Brandyweinwald. Ein kleines Lagerfeuer brannte neben ihm. Der Wasserfall rauschte und er zog seine Handschuhe aus um mit einer Hand über die Gräser zu streifen. Anrangar schloß die Augen, er atmete tief ein und aus, versuchte innere Ruhe zu finden.

hîr en eryn... amman ?

Anrangar ballte seine Faust im Gras, rieß es heraus aus der Erde. Seine Wut und sein Schmerz entlud sich in einem Schrei, als er das entrissene Gras in seiner Hand mit aller Kraft in die Flammen des Lagerfeuers warf.

Amman ?!

Anrangar stiegen Tränen in die geschlossenen Augen, er öffnete sie und sah zu wie im Feuer die Grashalme sich bogen und wandten, wie sie im Feuer dahin brannten, leiste knisternd, wie ein letzter Lebensschrei, ehe sie Schwarz wurden und zu Asche dahin fielen und verschwanden. Diese eine Frage quälten ihn, warum mußte seine Tochter sterben. Warum hatte er nicht ihn genommen, so wie er gebetet hatte. Lag es daran, dass er sich dem Weg abgewandt hatte, welchen er früher gelernt hatte, dem er entschwand, als er seine Frau traf und später seine Tochter in den Armen hielt. War es die Strafe dafür, das er seßhaft geworden war oder was war das für eine unmenschliche Prüfung. Hätte er nicht einfach sein Leben nehmen können, anstatt ihm etwas aufzuerlegen, was für ihn schlimmer war als der Tod. War es vielleicht wieder nur eine Prüfung dieser Elbe Iskariel, langsam schüttelte er den Kopf bei diesem Gedanken, sie war zwar kalt, aber nicht so grausam oder vielleicht doch. Er faßte an sein Herz, doch er spührte nichts. Er zog ein sehr sorgsam zusammen gefaltetes stück Pergament hervor, was er die Tage stehts an seinem Herzen trug. Er entfaltete es, er hatte ein Bild seiner Frau gemalt, wie er sie kennengelernt hatte und in seinem Herzen trug, mit kurzem zusammengebunden Zopf, daneben ein Bild seine Tochter. Tränen tränkten das Stück Pergament und langsam rinnte das Gezeichnete vom Pergemant. Er schloß die Augen, er faltete das Stück Pergemant wieder, begann mit den Händen in der Erde zu graben während in seinen Gedanken, all jene schönen Moment mit ihr wieder zum Vorschein kamen...

Bild
(seine Erinnerungen)

Er öffnete wieder die Augen, legte das stück Pergament in das Loch was er gegraben hatte und began es wieder mit Erde zu schließen. Mit dem Stück Pergament, welches er begraben hatte, begrub er nicht nur Sie, sondern auch seinen Schmerz und seine Wut. Er warf einen Blick auf seine dreckigen Hände, er nahm den Ring ab, den Mave ihn geschenkt hatte. Er wusch seine Hände und den Ring im kalten klaren Wasser und laß noch einmal die Inschrift des Ringes, auf Ewig dein. Er putze den Ring und steckte ihn zurück auf seinen Finger, so würde er sie nie vergessen und immer in guter Erinnerung voller Liebe haben. Er lies sich nieder und began in dunklem all diese Gedanken in einen Brief an Lunawey zu schreiben mit einer Bitte Lunawey erneut zu treffen.
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Lunawey » Di 24. Jun 2008, 12:53

Nin gwanûr,
mit Schrecken lese ich die Zeilen, die du mir hinterlassen hast. Zweifle nicht an dir! Ich eile so schnell ich kann zu dir. Lass das Dunkel nicht an dein Herz, die Schatten sich deiner bemächtigen. Selbst im Tod liegt der Sinn und nur durch ihn entsteht ein Neues. Wenn dich dieser Brief ereilt, so bin ich bereits auf dem Weg zu dir, nìn gwanûr. Du bist nicht allein in deinem Schmerz, doch weiss ich nicht, ob ich ihn dir lindern kann.
Meine Gedanken und meine Liebe sind bei dir. Halte aus.
Lunawey


Der Silberpfeil stand gesattelt vor ihrem Haus; die Taschen fest angegurtet. Die Elbin schwang sich auf ihr Pferd, einen letzten Blick prüfend über das Haus werfend.

"So ist es also passiert... Noro lim, Celeb! Er bedarf meiner nun mehr, als er es denkt."

Kurz die Zügel herumgerissen, prescht das Pferd vom Grundstück. Fast fliegend aus der Siedlung heraus in die Weiten des Chetwaldes.

"Ù awartha... i sûl colenni an le."
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Anrangar » Di 24. Jun 2008, 13:37

Sein Rabe setzt sich zu ihm und hält einen Brief im Schnabel. Anrangar nimmt den Brief Lunaweys, er liest ihn, schaut zum Mond, abwartend. Leise schwelgt er wieder in Erinnerungen, leise summt er ein Lied vor sich hin...

(seine Erinnerungen mit Musik)

Wo bist du Geliebter
ich kann dich nicht sehen
doch ich spür dich nah bei mir
durch das hohe Gras geh'n.

Wenn die Blumen sich wiegen
jeder Halm sich sanft neigt,
wenn der Morgen der Liebe
aus dem Koselbruch steigt.

Du hast mich verzaubert mit deinem Gesang,
so schwer war der Krug,
und so leicht war dein Gang,
deine Stimme so klar und so stark wie ein Fluss,
dessen Strömung ich nicht entkomme,
weil ich dir folgen muss.

Komm zu mir als Rabe,
komm zu mir im Wind,
komm zu mir als Wolf,
dass vereint wir wieder sind,
komm zu mir im Traum und
komm zu mir im Wald.

Mein Herz erkennt dich immer
und in jeder Gestalt.

Ich eile schon zu dir,
steige auf himmelwärts,
so stark ist deine Stimme,
so laut ruft dein Herz.

Doch gib Acht meine Liebste,
die mich hat auserkor'n,
der Meister darf nicht s wissen
sonst bin ich verlor'n.

Komm leg dich hin zu mir
ins morgentau Grün.
Sieh in meinen Augen,
die Wolken fortzieh'n.

Und ich wollt wir zögern mit ihr,
wohin keiner folgen kann,
wo uns keiner je findet,
und wir frei sind irgendwann.

Und nichts darf uns je trennen,
nicht Gefahr die uns droht,
nicht Verrat, kein böser Zauber,
nicht der Teufel, nicht der Tod.

Wenn dich keiner erkennt,
wenn dich niemand mehr sieht,
mein Herz erkennt dich immer,
was auch immer geschieht.


Leise blickt er in die Ferne der Lande, leise hörend und spürend den Pferdehuf auf der Erde, Lunawey nähert sich, das spürt er...

[Der Grund hier drin ist leider ein ooc-Grund. Bei ooc-Beleidigungen und öffentlichem ooc-geflame von einer anderen Seite, hört leider für mich das Spiel auf. Leider hat sich der Spieler von Mave sich für diese andere Seite entschieden. Ich finde es sehr schade und es macht mich sehr traurig, doch kann ich dies nicht ändern :( :cry: Behaltet Mave dennoch in guter Erinnerung, es war eine sehr schöne Zeit.]
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Lunawey » Di 24. Jun 2008, 15:42

Das Silber schoß durch die Nacht wie eine helle Sternschnuppe, taumelnd und tanzend sich durch die Dunkelheit windend, als wäre der Morgen das, was er in seiner schnellen Fahrt ersuchte. Peitschend knallten die Zweige durch das Gesicht der Elbin, doch kümmerte sie es nicht; es gab ein Ziel, welches vor ihr lag. Die Nacht war still, als wüsste sie um das, was in diesen Stunden geschah. Nur das Rauschen des Wasserfalls durchbrach die Ruhe und den Frieden, der sich über das Breeland gelegt hatte.

"Daur, Celeb! Wir sind am Ziel."

Die Augen suchend, als das Silber in seinem Fluss erstarrte.

"Anrangar! Ias dìn nìn gwanûr?"

Da war er, der Schein des Feuers. Und dunkel konnte sie die Umrisse des Mannes erkennen, wegen dem sie durch die Nacht jagte.
In einer fliessenden Bewegung ließ Lunawey sich vom Pferd gleiten.

"Dartha sì Celeb. I dawlong dìn, nì darboe..."

Und dann rannte sie los. Auf das Licht in der Dunkelheit zu, immer wieder seinen Namen rufend.
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Re: An nìn gwanûr

Beitrag von Anrangar » Di 24. Jun 2008, 15:52

Anrangar sitzt da, er hört seinen Namen, er schaut in die Dunkelheit, seine Augen mögen noch nicht Lunawey zu vernehmen, doch sein Herz sieht sie näher kommen. Er spürt ihre Aura, ihre Anwesendheit, die sich um ihn hüllt wie ein warmer dicker Mantel, der ihn vor der eisigen Kälte schützt. Er hört ihre schnellen Schritte, sie werden langsamer als sie aus der Dunkelheit erscheint, und das Licht des Feuers sie erhellt und aus der Unsichtbarkeit reißt.

Nin gwaethel... welches Licht in der Dunkelheit, setz dich... eine schöne Nacht oder ? Eine Nacht in der Geschichten erzählt werden sollten...

Er blickt ihr in die Augen, leer, kalt und voller tiefen Schmerz schaut er sie lächelnd an, um zu versuchen zu verbergen, was er eh nicht vor ihr verbergen kann.
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